Schüttkasten am Tabor in Mannersdorf

Logotip Schüttkasten am Tabor in Mannersdorf
Logotip Schüttkasten am Tabor in Mannersdorf

Der „Schüttkasten“ am Tabor – einst als Lagerhaus und Getreidespeicher genutzt - lädt Kulturinteressierte zu Ausstellungen bzw. Vorlesungen und sonstigen Veranstaltungen ein.

Der Schüttkasten in Mannersdorf wurde früher als Lagerhaus und Getreidespeicher benutzt. Bevor das 31 m lange und 11 m breite Gebäude als Getreidespeicher diente, war es ein Teil einer Wehranlage. Durch einen Fund von Gebeinen am Ende des 18. Jahrhunderts, glaubte man, dass sich um das Gebiet des Schüttkastens einmal der Ortsfriedhof befand. Aber durch Nachforschungen fand man heraus, dass der Schüttkasten ein Teil einer Wehranlage war. Auch die Bezeichnung „Tabor“ bezieht sich auf die Wehranlage. Diese Wehranlage ist durch den Ausbau eines Edelhofes im 16. Jahrhundert entstanden. Dem Edelhof waren auch Teile der Ortschaften Unterrabnitz, Oberrabnitz und Schwendgraben als kleine Herrschaften angeschlossen. Bezeichnet wurde die Wehranlage als „Ujkastely“ (Neukastell). Später im 16. Jahrhundert wurde der ganze Tabor durch Zustimmung des Kaisers Maximilian II verkauft. Während der Kuruzzenkriege wurde um 1706 das ganze Kastell zerstört und danach der gesamte Besitz der Herrschaft von Lockenhaus angeschlossen. Heute ist der Schüttkasten wieder im Besitz des Ortsteils Mannersdorf. Der Schüttkasten oder das „Gra-nariu“ befindet sich in einem künstlich aufgeschütteten ovalen Hügel inmitten des flachen Überschwemmungsgebietes zwischen der Rabnitz und dem Wassergraben. Möglicherweise wurde der Schüttkasten, der eine erhebliche Mauerdicke von ca. 1,20 m hat, auf den Grundmauern des Schlosses erbaut. Bevor die Wehranlage zerstört wurde hatte sie eine Größe von ca. 160 x 130 m. Rund um den Schüttkasten gab es früher einen Innen- und Aussengraben sowie einen Wall (Mauer aus Steinen zur Schutz vor Gefahren). Da die Gebiete um den Schüttkasten zu Ackerland gemacht worden sind, kann man den Wall heute nicht mehr erkennen. Heute ist der Schüttkasten ein Garant für interessante Kulturveranstaltungen unter der Leitung des Künstlers Karl Hieß. Ein weiterer Künstler, dessen Werke man regelmäßig im Schüttkasten betrachten kann, ist Michael Schlapschy.