Die Basilika St. Laurenz in Enns – Lorch birgt beeindruckende archäologische Ausgrabungen, ist darüber hinaus aber auch die bedeutendste historische Stätte christlichen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Österreich.

Imposante Ausgrabungen und zahlreiche Funde erzählen sowohl von der großen Zeit der römischen Legionäre, deren Kommandant und Statthalter in einer vornehmen Villa an der Stelle der heutigen Basilika residierte, als auch von der Entstehung und der Ausbreitung des frühen Christentums in der Provinz Noricum, wobei insbesondere die Namen der Heiligen Florian (+304) und Severin (+482) mit der Geschichte dieses Ortes verbunden sind.

Kleiner Rundgang
Vom 2. Parkplatz der Friedhofes, vorbei an der Statue des hl. Severin, erreicht man über die breite Treppe zunächst den 1507 erstmals erwähnten Karner. Dessen südliche Außenwand ziert eine interessante „Ecce homo“-Szene aus Terrakotta (17. Jh.), die Pontius Pilatus in allegorischer Freiheit als türkischen Großwesir zeigt. Am Vorplatz zur Basilika zieht seit 2018 das “Zeitfenster” von Arnold Reinthaler alle Blicke auf sich: Ein begehbarer Zeitstreifen aus Granit und Messing, auf dem ein Schritt einem durchschnittlichen Menschenleben entspricht, lädt ein, die Geschichte der Basilika im wahrsten Sinn des Wortes zu betreten. Größere und kleinere Halbkugeln auf diesem Weg stehen für die historischen Dimensionen dieses Ortes. Die Basilika selbst wird üblicherweise durch das Floriantor von Peter Dimmel betreten, welches gleichsam wie ein Bilderbuch die Geschichte dieses ersten namentlich bekannten Heiligen auf dem Gebiet des heutigen Österreich erzählt.

Der Kirchenraum im Inneren der Basilika besticht durch seine Einfachheit und hat in seiner gotischen Prägung (13. Jh.) doch viele Besonderheiten zu bieten. Insbesondere ist auf die beiden Sakramentshäuschen im Hauptschiff (15. Jh.), die Lorcher Madonna (14. Jh.), die Pietà aus Terra Nigra (15. Jh.) und das Monumentalgemälde der “Lorcher Fälschung” (18. Jh.) hinzuweisen. An modernen Werken stechen die Fenster der Marienkapelle von Rudolf Kolbitsch (1968), der “Stern der Hoffnung” von Wolfgang Pöttinger (1999) und das Auferstehungstor von Peter Dimmel (1985) ins Auge.

Hinter dem Altar, der in seiner Mitte gut sichtbar eine römische Steinkiste mit den Reliquien der Lorcher Märtyrerinnen und Märtyrer birgt, offenbart der Blick auf einen Teil der Ausgrabungen, an welch geschichtsträchtigem Ort man sich hier befindet: Die ältesten Mauerreste verweisen uns in das zu Ende gehende 2. Jahrhundert, als sich hier an dieser Stelle der Repräsentationssaal des Statthalters von Lauriacum befand, der etwa zwei Jahrhunderte später zu einer ersten frühchristlichen Kirche umgebaut wurde.

Die Unterkirche, die nur mit Führung besichtigt werden kann, lässt die Besucher tief in die römische und mittelalterliche Vergangenheit eintauchen und zeigt mit den Kanälen einer phänomenal gut erhaltenen Fußbodenheizung an, über welch hohe Baukunst die Römer schon in der Antike verfügten.

Im Severinhaus neben der Basilika können Literatur und Souvenirs erstanden werden, wobei insbesondere der “Christus-Ring” aus Silber Erwähnung verdient, der dem Ring einer antiken Christin nachempfunden ist, die hier gelebt hat.

Weitere Informationen
Pfarrbüro Enns-St. Laurenz
Lauriacumstraße 4
A-4470 Enns
Tel. +43 (0)7223 / 82237

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